Orientierung im Meer der Daten – mehr als ein Datenportal

Das Projekt GFBio (German Federation for Biological Data) wird mit insgesamt weiteren 5,8 Millionen Euro durch die ‚Deutsche Forschungsgemeinschaft‘ gefördert, um den Aufbau einer nationalen Dateninfrastruktur im Bereich biologischer und umweltbezogener Wissenschaften voranzutreiben.

Innovative Forschung und neue Technologien in den biologischen Wissenschaften, wie Umwelt- und Ökosystemforschung, führen nicht nur zu neuen Erkenntnissen, sondern auch zu einer wachsenden Datenflut. Die Notwendigkeit, diese Datenflut zu organisieren, steigt. Das Ziel dabei ist es, die Langzeitverfügbarkeit der Daten, frei zugänglich für Anwender und die interessierte Öffentlichkeit zu sichern. Dies ist eine notwendige Voraussetzung, um Daten nachhaltig wiederverwenden zu können, wodurch z. B. Veränderungen in der Zusammensetzung von Pflanzen-, Pilz- und Tiergemeinschaften – z.B. verursacht durch Klimawandel über Jahrzehnte – studiert werden können. Je besser die Daten strukturiert und verfügbar sind, desto leichter können daraus wissenschaftliche Ergebnisse und daraus resultierende Handlungsoptionen gewonnen werden. 

Durch die umfangreiche Förderung (5,8 Millionen Euro) erkennt die Deutsche Forschungsgemeinschaft die große Bedeutung des Managements wissenschaftlicher Daten an. Die Finanzierung ist Grundlage für Phase 2 der German Federation for Biological Data – GFBio (http://www.gfbio.org). Am Verbundvorhaben beteiligt sind 19 Partner, über ganz Deutschland verteilt. Die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns mit dem SNSB-IT-Zentrum (http://www.snsb.info) sind eine der Partnerinstitutionen. Ein Hauptziel von GFBio ist es, bereits existierende Dateninfrastrukturen zu integrieren, z. B. Forschungsdatenzentren für Sammlungs-, Molekular- und ökologische Daten über das zentrale Portal zugänglich zu machen. Darüberhinaus wird GFBio umfangreiche Dienstleistungen und auch Software-Anwendungen zum Datenmanagement anbieten. Der GFBio-spezifische Ausbau von IT-Werkzeugen der Diversity Workbench am SNSB-IT-Zentrum in München ist Teil des Konzeptes (http://www.diversityworkbench.net). Das Projekt unterstützt Wissenschaftler bei der Projektplanung, bei der Generierung von Daten, Visualisierung und nachfolgenden Langzeitarchivierung in einem der angeschlossenen Datenzentren. Die Integration von genomischen, Umwelt- und Sammlungsdaten ist international einzigartig.

Die bewilligten Mittel befähigen GFBio die seit Dezember 2013 im Aufbau befindlichen Dienste weiterzuentwickeln. Auf diese Weise wird sich GFBio  als zentrale deutsche Kontaktstelle für das langfristige  Management von biologischen und Umweltdaten etablieren: Daten von hoher Qualität werden rasch verfügbar sein, um wissenschaftliche Fragen in Zukunft effektiver zu beantworten.   

Weitere Information:
Diepenbroek, M., Glöckner, F., Grobe, P., Güntsch, A., Huber, R., König-Ries, B., Kostadinov, I., Nieschulze, J., Seeger, B., Tolksdorf, R., Triebel, D. (2014). Towards an Integrated Biodiversity and Ecological Research Data Management and Archiving Platform: The German Federation for the Curation of Biological Data (GFBio). In: Plödereder, E., Grunske, L., Schneider, E. & Ull, D. (eds): Informatik 2014 – Big Data Komplexität meistern. GI-Edition: Lecture Notes in Informatics (LNI) – Proceedings 232: 1711-1724. Köllen Verlag, Bonn.

Kontakt:
Dr. Dagmar Triebel, Tanja Weibulat
SNSB IT Center
Menzinger Straße 67
80638 München
Tel.: +49 (0)89 17861 265
E-Mail: triebel@bsm.mwn.de
http://www.snsb.info