Hans Walter and Hanna Doppelbaur
Hans Walter Doppelbaur wurde am 8.9.1927 in Augsburg (Bayern, Deutschland) geboren. Sein Interesse an der Biologie und insbesondere an der Floristik begann bereits in jungen Jahren. Er studierte Biologie an der Universität München und promovierte 1958 bei Prof. Dr. O. Renner mit einer Arbeit über endolithische Flechten. Schon während seiner Studienzeit sammelte Hans W. Doppelbaur eine Reihe von Flechten, Flechtenpilzen, Myxomyceten und anderen Pilzen (z. B. 1948 Didymium melanospermum, 1949 Abrothallus prodiens und 1951 Illosporium carneum). Von 1959 bis zu seinem Tod arbeitete er als Gymnasiallehrer in Günzburg/Donau (Bayern, Deutschland). Zu dieser Zeit verlagerte sich sein wissenschaftliches Interesse von Flechten auf pflanzenparasitische Pilze und er begann mit Hanna Ernst zusammenzuarbeiten.
Hanna Ernst wurde am 5.4.1928 in Burghausen (Bayern, Deutschland) geboren. Sie war Kommilitonin von Hans W. Doppelbaur und schloss 1955 ihre Doktorarbeit über die Grün-algengattung Chlorella unter der Betreuung von Prof. Dr. O. Kandler ab. H. Ernst und H. Doppelbaur unternahmen gemeinsame Exkursionen, um Beobachtungen zu pflanzenpathogenen Pilzen mitzuteilen und Material zu sammeln (siehe eine frühe Probe mit beiden Personen als Sammler). Sie standen in enger Verbindung mit ihren lichenologischen und mykologischen Lehrern, Kollegen und Freunden A. Bresinsky, O. Klement, J. Poelt, A. Schröppel und M. Steiner. 1966 heirateten Hanna und Hans W. Doppelbaur und intensivierten ihre gemeinsamen Studien vor allem zu pflanzenparasitären Pilzen Süddeutschlands aus der Umgebung von Günzburg. Sie veröffentlichten eine Reihe von Publikationen. Am 7. Dezember 1970 starben Hanna und Hans W. Doppelbaur in Erlangen (Bayern, Deutschland). Mehrere Beiträge würdigen ihr Leben und Werk.
Das Herbarium H. & H. Doppelbaur (ca. 11.900 Gefäßpflanzen, ca. 6.500 Pilze, ca. 4.800 Flechten, 153 Pflanzenballen, 79 Algen) und eine Sammlung von über 3.000 Lochkarten mit Beobachtungen zum Vorkommen phytopathogener Pilze in Süddeutschland zwischen 1950 und 1970 befinden sich heute in der SNSB – Botanischen Staatssammlung München (M). Ihre Bryophyten-Sammlung wurde in das private Herbarium von R. Lübenau (Kempten, Bayern, Deutschland) aufgenommen. Gegenwärtig werden 460 von Hans und Hanna Doppelbaur (Hanna Ernst) gesammelte Erysiphales-Exemplare und 58 Myxomycetes-Exemplare sowie 21.348 Datensätze phytopathogener Pilze, die von Hans und Hanna Doppelbaur beobachtet wurden, im Internet über durchsuchbare Web-Schnittstellen präsentiert.