GBIF wächst: Im internationalen Datennetzwerk liegen jetzt eine Milliarde Einzelnachweise zum Vorkommen von Arten digital vor
GBIF.org als größtes weltweit agierendes Netzwerk für Biodiversitätsdaten hat am 04. Juli 2018 die 1-Milliarde-Grenze der digitalen Nachweise zur Verbreitung Arten überschritten. Dieser Meilenstein symbolisiert die große kollektive Leistung, die die „Biodiversity Information Facility“ (GBIF), eine aufgrund einer OECD Empfehlung 1999 gegründete und derzeit von den Regierungen aus 123 Ländern geförderte Initiative mit 1.200 öffentlichen und privaten Organisationen, erbringt.
Durch die globale Aufstellung von GBIF und seine wissenschaftliche Infrastruktur hat jeder Interessierte überall auf der Welt und zu jedem Zeitpunkt kostenlosen und unbegrenzten Zugriff auf Informationen zum Vorkommen verschiedenster Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu verschiedensten Zeiten. Vertrauenswürdige und qualitätsgesicherte Daten sind die Grundlage für die empirisch arbeitenden Wissenschaften im Zeitalter von Big Data, und GBIF ist inzwischen für Wissenschaftler wie auch Öffentlichkeit und Politik eine weltweit anerkannte Datenquelle, deren gut dokumentierte Daten für verschiedenste Typen von Analysen genutzt werden.
Die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB, www.snsb.de), einer der 39 deutschen Datenherausgeber, ist derzeit (Stand September 2018) mit fast 6,5 Millionen Datensätzen am deutschen Beitrag beteiligt – und damit einer der deutschlandweit größten Datenlieferanten an GBIF. Die SNSB liefern qualitätsgeprüfte Einzeldaten zu Sammlungsobjekten, aber auch zu Einzelbeobachtungen aus Monitoringprojekten, z.B. Flora von Bayern (www.bayernflora.de).
Der Großteil (6 Millionen von 6,5 Millionen) der SNSB-Daten werden mit Geo-Koordinaten ausgeliefert. „Dies macht die Daten für die globale Biodiversitätsforschung besonders wertvoll, denn durch ihre exakte geografische Zuordnung sind sie ideal nutzbar,“ sagt Frau Dr. Dagmar Triebel, Leiterin des SNSB IT Center und verantwortlich für die GBIF-Dienste. Unter den von den SNSB veröffentlichten Daten sind Datenpakete der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, der Botanischen Staatssammlung München, des Jura-Museums Eichstätt, der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie sowie der Zoologischen Staatssammlung München.
Um die GBIF-Datenbestände nach den Vorstellungen verschiedener Taxonomen und Experten für einzelne Artengruppen kategorisieren zu können, sind regionalisierte taxonomische Listen, kuratorisch betreut durch Spezialisten in den einzelnen Regionen, hilfreich. Die SNSB unterstützen GBIF dabei, in dem sie derartige Checklisten und Rote Listen publizieren. Derzeit liefern sie rund 30 Checklisten zu verschiedensten Tier- und Pflanzengruppen in Deutschland, neben der taxonomischen Klassifikation und dem deutschen Namen der Sippe auch Informationen zum Rote-Liste-Status wie Gefährdungsgrad einzelner Arten in Deutschland.
Weitere Informationen:
https://www.gbif.org/news/5BesWzmwqQ4U84suqWyOQy/big-data-for-biodiversity-gbiforg-surpasses-1-billion-species-occurrences
https://www.gbif.org/country/DE/summary
https://www.gbif.org/publisher/0674aea0-a7e1-11d8-9534-b8a03c50a862
Kontakt:
Dr. Dagmar Triebel
Botanische Staatssammlung München und SNSB IT Center
Menzinger Straße 67
80638 München
Tel.: 089-17861-252
Email: triebel@snsb.de